Blutegeltherapie für Pferd und Hund

Die Blutegeltherapie ist eine uralte Heilmethode, die heute immer mehr Zuspruch findet. Bei der Blutegeltherapie saugt der Egel nicht nur Blut, sondern gibt auch heilsame Substanzen ab. Der Speichel des Blutegels ist eine regelrechte Apotheke an Wirkstoffen. Die Stoffe wirken entzündungshemmend, schleimlösend, antibakteriell, gefäßerweiternd und gerinnungshemmend. Hirudin, Calin und Hyaluronidase sind relevant für den Heilungsprozess.
Die natürliche Wirkstoffkombination des Blutegels ist einzigartig. Diese Behandlungsmethode eignet sich für akute als auch für chronische Erkrankungen. Die Speicheldrüsen der Blutegel sind nachweislich keimfrei.
Tiere die blutverdünnende Medikamente erhalten oder an Anämie leiden, sollten nicht geegelt werden. Zudem sollte keine Egeltherapie angewandt werden, wenn der Allgemeinzustand des Tieres nicht stabil ist. Deshalb sollte immer der Tierarzt oder Therapeut mit zu Rate gezogen werden. Durch die Blutegelbehandlung wird der Lymphstrom als auch der venöse Abfluss angeregt. So wird eine sofortige schmerzlindernde Wirkung erreicht.

Die Blutegeltherapie unterstützt bei folgenden Erkrankungen:
-Arthrose, Arthritis
-Hufrehe, Ekzemen
-Lahmheiten, Behandlung von Narbengewebe
-Erkrankungen der Haut (Mauke), Schleimbeutelentzündungen
-Abszessen, Hämatomen, Bisswunden, Entzündungen
-Hüftgelenksdysplasie HD, Omarthrose-Wundheilungsstörungen Bei der Blutegeltherapie gibt es keine Nebenwirkungen.

Ablauf einer Blutegeltherapie
Die Blutegelbehandlung dauert in der Regel 60-90 Min. Häufig reicht schon eine einzige Behandlung aus, um Symptome abklingen zu lassen. Vor der Behandlung sollten Knoblauch im Futter, Kräuter mit einem hohem Anteil an ätherischen Ölen vermieden werden. Zudem mögen Blutegel keine Desinfektionsmittel, Mähnen- oder Fliegenspray. Damit die Blutegel gut anbeißen, darf die Tierhaut mind. 3 Tage vor der Behandlung nicht mit Salben oder Waschlotionen behandelt werden. Die zu behandelte Stelle wird rasiert und die Haut wird fein angeritzt, sodass oberflächliche Hautgefäße zu bluten beginnen. Dann werden die Egel angesetzt. Die Außentemperatur spielt dabei eine wichtige Rolle. Bei kaltem Wetter sind die Egel deutlich weniger aktiv. Nachdem die Egel vollgesogen sind lassen sie sich fallen. Durch die blutverdünnende Wirkung kann es danach zu mehrstündigem Nachbluten (bis zu 24h) kommen. Dies ist nicht gefährlich für das Tier. Nach der Therapie kann es lokal für ein paar Tage zu leichten Rötungen, Schwellung oder Juckreiz kommen. Dies sind normale Begleiterscheinungen. Die Krusten an den Bißstellen sollten belassen und nicht abgekratzt werden. Die Patienten akzeptieren die Blutegeltherapie i.d.R. ohne Abwehrreaktionen.
Wichtige Hinweise für die Blutegeltherapie
Am 28.01.2022 tritt das neue Tierarzneimittelgesetz in Kraft. Danach dürfen keine apothekenpflichtigen und frei verkäuflichen Humanarzneimittel ohne eine tierärztliche Verordnung verabreicht werden. Pferde müssen vor einer Blutegeltherapie vom Tierarzt als Nicht-Schlachtpferd im Equidenpass deklariert worden sein. Da Blutegel zu den apothekenpflichtigen Fertighumanarzneimitteln gehören, dürfen auch diese nur noch von Tierärzten oder Therapeuten abgegeben oder verschrieben werden.
Das bedeutet, wenn ihr eure Vierbeiner von mir mit Blutegeln behandeln lassen möchtet, benötigt ihr dazu eine tierärztliche Verschreibung. Ich beziehe die Blutegel ausschließlich aus Betrieben, die eine Zulassung gemäß Arzneimittelgesetz haben oder aus Apotheken.
